Egyptian Blue

Jedes Element des kantigen und kompromisslosen Sounds von Egyptian Blue bringt eine Dringlichkeit mit sich, die selten und sehr vital ist. Sie reiten ihre groove-orientierte Post-Punk-Attacken mit polemisch-lyrischem Text-Ansatz offensichtlich erfolgreich: BBC 6 Music hat sie zu ihren Lieblingen erkoren, Jack Saunders, Steve Lamacq, John Kennedy und Künstlerkollegen wie Joe Talbot (Idles) und Yannis Philippakis protegieren das Quartett aus Brighton.

Egyptian Blue würde nie in den Sinn kommen, sich ihrer Materie mit Zurückhaltung zu nähern – ähnlich wie sich früher Wire und Gang of Four ihren eigenen Sounds und Songs widmeten.

Mal kommen einem Foals, mal Shame, mal die Idles in den Sinn. Textlich geht es eher eher kryptisch zu – “wer Spaß am Interpretieren hat, kommt jederzeit auf seine Kosten”, so Torben Rosenbohm auf plattentests.de), „Matador“ beispielsweise wählt diesen Einstieg: „Cathartic tears the seven seas / Set sail from my monstrosities / The stems in which your sorrow binds / And agony and pain in kind / Shot up into the aching sky / There’s your answer. No reply.“ Alles klar? Nein, aber das macht ja nichts. Das vor sich hin brodelnde „Skin“ verortet die Band tatsächlich eher in punkigen Gefilden, „Apparent cause“ öffnet den Raum zum Durchatmen, später reißt „Suit of lights“ das zuvor Aufgestapelte wieder ein. Die wilde Energie, die auf ihrem Debüt immer wieder herausbricht und die Erwartungshaltungen beim Hören ein ums andere Mal mit Freude niederstreckt, ist ohnehin wie für die Bühne gemacht. Egyptian Blue sind roh, im besten Sinne spannend und voller ungezügelter Energie. Bei ihren Förderern dürfen sie sich natürlich herzlich bedanken, hinter ihnen verstecken müssen sie sich dank dieses Erstlings aber keinesfalls.”. Zur Entdeckung freigegeben.

(Foto: Titouan Massé)

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