Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit ist beim OBS schon lange wichtig und es werden seit jeher viele Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks und der sozialen Nachhaltigkeit umgesetzt. Ende 2021 hat sich aus der Crew eine kleine AG gebildet, die unter dem Namen “Kollektiv Nachhaltigkeit” stetig daran arbeitet, das OBS noch nachhaltiger zu gestalten.
Das Kollektiv Nachhaltigkeit arbeitet auch für das diesjährige OBS mit vereinten Kräften daran, das Festival sukzessive nachhaltiger umzusetzen. Wir haben kürzlich am „Green Club Training – Outdoor-Edition“ teilgenommen und dabei viel über Müllvermeidung, Naturschutz und Strom- und Wassersparmöglichkeiten gelernt sowie viele weitere Tipps und Tricks für mehr Nachhaltigkeit bei Festivals gesammelt. Wir haben den „Code of Conduct“ für nachhaltige Festivalkultur unterschrieben und für unsere Crew humorvolle Videos zu Dos & Dont’s gedreht. Für euch bieten wir vor Ort ebenfalls viele Infos und Mitmach-Aktionen an, wie die Vogelbeobachtungstour mit Lutz und Uschi oder das Nistkasten-Bauen. Am Upcycling-Stand können eure Kids gebrauchte Konservendosen in tolle Haushalts-Accessoires verwandeln (bringt gern Dosen mit) und T-Shirts bemalen (bitte auch mitbringen).
Das OBS hat seit jeher eine Haltung, weiß um die gesellschaftliche Verantwortung, die wir alle – speziell aber wir als Festivalveranstaltende – haben. Denn wir erreichen durch unsere Veranstaltung mehr Menschen, als es uns sonst in unserem privaten Umfeld und in beruflichen Netzwerken möglich wäre.
Wir wollen durch unser Festival Freude vermitteln, einen Raum schaffen, in dem die Menschen sich ohne Zwänge musikalisch ausleben können. Aber genau dort wollen wir die Menschen auch abholen und Verantwortung übernehmen, auf Missstände hinweisen, ein Bewusstsein schaffen für Toleranz, Respekt, Offenheit, Friedfertigkeit, gesellschaftliche Solidarität zeigen und Nachhaltigkeit thematisieren. Nicht nur durch Lippenbekenntnisse, sondern durch Taten.
Das heißt nicht, dass wir ständig frömmelnd ausschließlich altruistische Ziele verfolgen würden. Wir sind hier und da zu Kompromissen gezwungen, wenn es um den Erhalt der Veranstaltung geht. So einfach und wenig romantisch ist das. Es heißt aber sehr wohl, dass wir in vielen Problemstellungen aufmerksam sind und sensibel – und oft erfinderisch und kreativ in der Umsetzung von Maßnahmen. Wir wollen nicht nur etwas zur Gewissensberuhigung, sondern tatsächlich etwas für den guten Zweck tun. Man sollte sich aus unserer Sicht das große Ganze als Ziel setzen, aber dadurch nicht verrückt machen lassen: Jeder kleine Schritt in die richtige Richtung hilft.
Auszeichnungen:
Tue Gutes und lass andere dein Tun beurteilen.
- 2024: Gewinn des HELGA!-Festivalawards (LiveKomm!, HÖME, Reeperbahnfestival) in der Kategorie „Grünste Wiese“ (ökologische Nachhaltigkeit)
- 2023: Nominierung für den HELGA!-Festivalaward (LiveKomm!, HÖME, Reeperbahnfestival) in der Kategorie „Grünste Wiese“ (ökologische Nachhaltigkeit), das OBS wurde durch eine Fachjury unter die drei final Nominierten gewählt
- 2022: Gewinn des HELGA!-Festivalawards (LiveKomm!, HÖME, Reeperbahnfestival) in der Kategorie „Wohligstes Gewerkel“ für die besten Arbeitsbedingungen und die beste Arbeitsatmosphäre
- 2022: Gewinn des Hauptpreises des erstmals ausgelobten „Westfalen-Weser-Kulturpreis“, in dessen Rahmen 49 Kommunen ihre kulturellen Aushängeschilder ins Rennen schickten. In der Begründung der Jury wurde das OBS neben der kulturellen Bedeutung für die Region ganz besonders für seine Bemühungen in puncto ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit gelobt.
- 2019: Nominierung für die European Festival Awards des europäischen Veranstaltungsverbandes „Yourope“ in der Kategorie „Take A Stand“ für gesellschaftliches Engagement, das OBS wurde unter die drei final Nominierten gewählt
- 2019: Nominierung für den HELGA!-Festivalaward (LiveKomm!, HÖME, Reeperbahnfestival) in der Kategorie „Grünste Wiese“ (ökologische Nachhaltigkeit); das OBS wurde durch eine Fachjury unter die vier final Nominierten gewählt
Ökologische Nachhaltigkeit
Abfall
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Abfallvermeidung & Mülltrennung
Beim OBS bemühen wir uns seit Jahren darum, das Abfallaufkommen insgesamt und die Menge an gemischtem Siedlungsabfall („Restmüll“) so weit es geht zu minimieren. Wir sammeln Glas, Metall, Kronkorken und Zigaretten getrennt vom Restmüll, versuchen mit dem Upcycle-Basteln das Bewusstsein für Müllvermeidung zu schärfen, Getränke werden ausschließlich in Mehrweggebinden ausgegegben, wir beteiligen uns am lokalen „BackCup“ Mehrweg-Kaffeebecher-System, appellieren an das Publikum, Müll zu vermeiden, setzen auf Recycling und Upcycling etc.
2024 wurde die Trennung der verschiedenen Müllsorten auf dem Campinggelände qualitativ verbessert, u.a. durch die Vorhaltung zusätzlicher Behälter für Glas, Metall, Kunststoff, Kronkorken und Zigarettenkippen. An der Müllvermeidung werden wir weiter arbeiten..
Ziel: Zukünftig möchten wir nicht nur im Backstage, sondern auch auf dem Campground sämtliche Abfallfraktionen getrennt sammeln – wir hoffen hier praktikable Lösungen umsetzen zu können.
Kronkorken
Kronkorken werden an allen Stellen, an denen Flaschen zum Einsatz kommen von uns separat gesammelt und an Round Table und den Lebenshilfe e.V. weitergegeben, die sie für den guten Zweck an Recyclingbetriebe zur gezielten Wiederverwertung verkaufen.
Materialien teilen & verteilen
Viele Ausstattungsgegenstände stellen wir anderen Veranstaltungen in der Region gratis zur Verfügung: Bauzäune und Demo-Gitter, Kabelbrücken, Notausgangsbeschilderung, Notausgangs-Banner und –Fahnen, Notausgangstore, Festtische und -Bänke, Stehtische, Wimpelketten, Kinderspielgeräte, Deko-Materialien, Pavillons etc. müssen von anderen Veranstaltenden daher nicht selbst angeschafft werden – was Ressourcen schont. Regelmäßige Nutzer:innen unserer Materialien sind z.B. das KRAUT UND RÜBEN-Musikfestival, T- Mania-Festival, Weser Open Air, Feierabendmarkt Beverungen, Schützenfest Beverungen und der Beverunger Sternenmarkt.
Mehrwegbecher
Alle Getränke auf dem Festivalgelände/Infield werden in Pfand-Mehrwegbechern (Limos und Mineralwasser in echten, regionalen Mehrweg-PET-Flaschen) verkauft.
Seit 2022 nutzen wir für den Kaffeeverkauf die Pfand-Mehrweg-Kaffeebecher des regionalen BackCup-Systems. Das OBS diente hier als Pilotprojekt für den Landkreis Höxter. In Bäckereien und Cafés der Region hatte sich das Mehrweg-To-Go-System bewährt, vor dem OBS gab es aber noch keine Erfahrungen damit, BackCup bei Veranstaltungen einzusetzen. Mittlerweile haben auch andere Veranstaltende im Landkreis nachgezogen und nutzen BackCup.
Auch Backstage werden Getränke ausschließlich in Mehrweg-Gebinden ausgegeben.
Recycling/Re-Use
Am Eingang und Ausgang des Infields stehen Sammelkisten für Getränkegebinde, wir trennen Einweg- von Pfandflaschen. Die Pfandflaschen werden Pfandsammler:innen überlassen, die Einwegflaschen dem Recycling zugeführt. Backstage werden alle Abfallfraktionen getrennt gesammelt und getrennter Verwertung zugeführt.
Im OBS-Garten anfallender Grün- und Strauchschnitt wird von uns gehäckselt und so weit möglich als Streugut bzw. Mulch wiederverwendet. Nicht häckselbare Gartenabfälle werden zu Kompost verarbeitet, welcher zur Bodenverbesserung und natürlichen Düngung im Infield neu aufgebracht wird.
Außerdem rufen wir dazu auf, dass die Besucher:innen gebrauchte Band-T-Shirts, die nicht mehr benötigt werden, zum OBS mitbringen, damit das Team von Viva con Agua sie während des OBS weiter verkaufen kann. Fast jede/r hat einige Shirts im Schrank, die ihr/ihm zu klein geworden sind oder deren Aufdruck von musikalischen Vorlieben kündet, die sich schon lange nicht mehr mit den derzeitigen Hörgewohnheiten decken.
Unsere Bauzaun-Banner sind neutral gestaltet, so dass sie jedes Jahr wieder verwendet werden können.
Upcycling
Upcycling bedeutet, aus vorhandenen Dingen, die eigentlich im Müll landen sollten, neue Dinge zu erschaffen. Unsere Deko-Wimpelketten werden aus Stoffresten von uns selbst hergestellt.
Auf dem OBS bieten wir zudem viele Bastelaktionen an, die den Materialien neues Leben schenken. In vergangen Jahren haben wir z.B. Geldbörsen aus beim Festival anfallenden Tetrapaks, Vogel-Nistkästen aus Restholz oder Krakenpuppen/Türstopper aus alten Socken gebastelt.
Dekomaterialien, Konstruktionsholz, Schilder etc. werden nach dem Festival nicht entsorgt, sondern zu späterer Wiederverwendung eingelagert.
Beim Upcycling-Textilmalen unter Anleitung können Kids ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Mitgebrachte T-Shirts werden mittels von uns zur Verfügung gestellten Öko-Textilfarben bemalt. Aus Konservendosen, die während des OBS im Backstage-Catering anfallen, kreieren wir mit den jungen Besucher:innen Vasen, Stifte-Halter, Insektenhotels etc.
Zigarettenkippen
Die einfachste Möglichkeit, im Outdoor-Bereich die Vergiftung des Bodens und Grundwassers durch Zigarettenkippen zu vermeiden, ist die Mitnahme von Taschenaschenbechern. Wir bieten OBS-gebrandete Taschenaschenbecher zum Kauf an, geben aber auch gratis kleine gebrauchte Schraubgläser als Taschenaschenbecher aus.
An mehreren Stellen des Campingareals stehen deutlich sichtbare Metalleimer bereit, in die die Campenden ihre Aschenbecher ausleeren können. Im Infield sind an unzähligen Stellen Aschenbecher platziert.
Bildungsangebote
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Aufklärungsarbeit
M.I.D: Sonnenschutz gegen Hautkrebs
2024 hat der Verein „Melanom Info Deutschland – M.I.D. e.V.“ mit einem eigenen Stand vor Ort sein die Besucher:innen über UV-Strahlung und Hautkrebs aufgeklärt. M.I.D. hat kostenlos Sonnencreme und Kopfbedeckungen verteilt und ein Sonenschutz-Screening durchgeführt. Das OBS war das erste Festival, an dem M.I.D. mit diesem neuen, wichtigen Projekt teilnahm.
Das Alpagua war da
2024 hat das Viva Con Agua-Team erstmals das Alpagua mitgebracht. Das freundliche Tier hat eine große Leidenschaft für Musik und macht Social Hits for Kids (und Erwachsene). Das Alpagua wirbt so kindgerecht für sauberes Trinkwasser weltweit. https://www.artcreateswater.org/alpagua/
Mitmachkunst
Eine schöne, unterhaltsame Aktion: Unter Anleitung von LADUKA wird gemeinsam ökologische Kunst geschaffen. „Da im Zuge des Klimawandels Wasser eine immer kostbarere und erschwert zugängliche Ressource wird, wollen wir mehr Wasserstellen für unsere tierischen Freund*innen aus dem (Klein-)Garten schaffen: Wir bauen Vogel- und Insektentränken aus Knetbeton zum Mitnehmen für eure Gärten und arbeiten gemeinsam an der skulpturalen Wassertränke „Octopus’s Garden“ für die Fauna des Glitterhouse- Gartens. Optisch werden die Tränken natürlich inspiriert von den von Oktopus Karla Mari bewohnten Korallenriffen und erzählen so unseren heimischen Tieren Geschichten aus fernen Ländern. Sie erinnern uns aber auch daran, dass unsere Welt ein fragiles Geflecht aus zusammenhängenden Ökosystemen ist. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, die bei uns beheimateten Insekten und Vögel zu schützen/unterstützen und einen Beitrag dazu zu leisten, die faszinierende aber fragile Schönheit von Kleingarten und Korallenriff zu bewahren.“
Vogelbeobachtungs-Tour
Also, jetzt mal ehrlich, welche anderen Festivals bieten im Rahmenprogramm eine geführte Vogelbeobachtungstour an? Die ausgewiesenen Fachleute Lutz und Uschi Mastmeyer, im Verband der hessischen Ornithologen ausgebildet, bieten eine bis zu dreistündige Vogelbeobachtungstour an. An den nahen Baggerteichen und an der Weser werden die Vielzahl an dort lebenden Piepmätzen und Watvögeln und ihre Besonderheiten erklärt. Das ist unterhaltsame Umweltbildung.
Vortrag
Beim OBS 26 haben das Kollektiv Nachhaltigkeit und die Universität Paderborn/Fachbereich Populäre Musik und Medien in Kooperation mit dem PopBoard NRW einen Vortrag über Nachhaltigkeit bei Festivals im Allgemeinen und beim OBS im Besonderen gehalten und die bereits umgesetzten Maßnahmen erläutert, mit ausgiebiger Q&A-Runde und Diskussion.
Einkauf & Beschaffung
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Drucksachen
Unsere Druckerzeugnisse bestellen wir seit jeher in sinnvoller, möglichst minimaler Auflage bei einer örtlichen Druckerei und achten dabei auf ökologisch vertretbares Papier und ökologische Druckfarben.
Durch Bewerbung unserer Infield-Festival-App versuchen wir, die Nachfrage nach gedruckten Programmheften weiter zu schmälern.
Geräte
Wir wählen Geräte, die länger halten und möglichst energieeffizient sind (z.B. Beleuchtung mit LEDs). Wenn möglich, greifen wir bei nötigen Anschaffungen von Materialien (Tische, Bänke, Bauzäune, Fahrräder, Transportkarren etc.) auf Gebrauchtwaren zurück.
Toilette / Fäkalentsorgung
Die scheinbar naheliegende Nutzung von mobilen Öko-Toiletten haben wir für das OBS unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet. Die sehr weiten Anfahrten der Öko- Toilettenanbieter sind hier ebenso ein Hinderungsgrund wie die (nach unserem jetzigen Kenntnisstand) gesetzliche Behandlung des Fäkal-/Sägemehl-/Toilettenpapier-Gemischs als gemischter Siedlungsabfall, der nicht in Klärwerken entsorgt bzw. zu „gereinigtem“ Klärschlamm werden kann. Dieser Siedlungsabfall müsste daher zu Mülldeponien verbracht bzw. über Müllverbrennungsanlagen (ca. 50 km entfernt)
entsorgt werden. Die Fäkalien aus unseren Toilettenwagen und allen Backstage-Toiletten werden dagegen über die Kanalisation umweltfreundlich dem örtlichen Klärwerk zugeführt. Auch die Fäkalien aus den Dixi-Toiletten werden umweltgerecht in das nur 500 Meter entfernt liegende Klärwerk verbracht. Die Zusätze, welche Geruchsbelästigungen in den Dixis vorbeugen bzw. minimieren sollen, sind biologisch im Klärwerk abbaubar. Ganz ohne Scheiß: Bezogen auf das OBS ist unsere örtliche Lösung der Fäkalentsorgung bzgl. CO2-Bilanz und Umweltbelastung somit die bessere Alternative.
Verbrauchsmaterial
Wir schaffen möglichst umweltfreundliche Verbrauchsmaterialien an (Absperrband, Toilettenpapier, ungebleichte Papierhandtücher etc.) und nutzen ökologisch abbaubare Putz- und Waschmittel, die wir so weit möglich in Nachfüllpacks kaufen.
Energie
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Energie & Sanierung
Für die OBS-Villa (das zentrale Backstage-Gebäude) haben wir eine Beratung in Anspruch genommen, um energetische Schwachstellen zu identifizieren (ja, es waren leider viele). Nachhaltige Sanierungen von Teilbereichen des Gebäudes sind in Arbeit oder bereits abgeschlossen, wie z.B. der Austausch von 30 Fenstern, vier Dachfenstern und vier Außentüren, was eine gehörige Investition bedeutete, aber unter energetischen Gesichtspunkten geboten war. Wir betreiben (fast, aber bald) alle Lampen mit LEDs, nutzen 100% Ökostrom und dokumentieren seit 2022 unsere Festival-Verbrauchszahlen separat vom sonstigen Jahresverbrauch, um die Daten der Veranstaltung jährlich vergleichen und daraus Verbesserungsentwicklungen ableiten zu können.
Mobile PA & Solar-Panel
Für unsere Walking Acts haben wir eine neue, mobile PA mit großer Akku-Powerstation angeschafft. Somit sind auch Auftritte auf dem Campground möglich, zusätzlich kann die Powerstation auch als Notstromaggregat zur Sicherstellung der Geländebeleuchtung im Notfall genutzt werden und macht das frühere dieselbetriebene Notsromaggregat überflüssig. Zusätzlich zur Powerstation haben wir ein mobiles Solar-Panel angeschafft, das die Powerstation (je nach abgefragter Leistung) sowohl live mit Strom versorgen, als auch im Ruhezustand innerhalb von wenigen Stunden Sonnenschein komplett aufladen kann.
Strom & Verzicht auf Diesel-Strom-Aggregate
Das OBS wird mit 100% Ökostrom umgesetzt. Da das OBS-Gelände an das örtliche Stromnetz angeschlossen ist und wir zusätzliche Stromkapazitäten von benachbarten Firmen zur Verfügung gestellt bekommen, genießen wir im Gegensatz zu vielen anderen Veranstaltungen den Vorteil, komplett auf die Stromgewinnung durch umweltschädliche Diesel-Aggregate verzichten zu können
Kommunikation
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Infos für Partner:innen
An unsere Partner:innen (Bands, Imbissbetreiber:innen, Hotels etc.) senden wir mit Vertragsabschluss spezifische Info-Sheets, die Hinweise und Tipps für den jeweiligen Arbeitsbereich enthalten (z.B. Vermeidung von Plastik oder Nutzung von fairem Merch).
Klimafakten
Das OBS ist in erster Linie ein Festival, ein Ort also, der Freude bereiten soll. Wir möchten daher vermeiden, den Besucher:innen allzu oft schulmeisterlich oder mahnend zu begegnen. Damit die Freude aber auch zukunftsfähig unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ist, werden an mehreren Stellen des Festivalgeländes Tafeln mit Klimafakten aufgestellt, um das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu schärfen. Nachhaltigkeit muss ja nicht gleich in freudlose Askese ausarten, man kann sie freudvoll erleben.
Teamvideos
Humor gehört zur funktionierenden Kommunikation bei uns dazu. Daher lassen wir in unseren Team-„How To“ Videos zum Thema Nachhaltigkeit zwei Handpuppen für uns sprechen. Sind lustig geworden und bleiben vielleicht auch deshalb gut im Kopf. Schaut selbst: https://orangeblossomspecial.de/team-videos/
Umfrage & Feedback
Seit 2022 führen wir eine jährliche Besucher:innen-Umfrage zu den Themen Anreise, Ernährung und allgemeine Nachhaltigkeit des OBS durch. Hierbei lassen wir viel Platz für Kommentare und Tipps vom Publikum. Als Anreiz, sich an der Befragung zu beteiligen, werden unter den Teilnehmenden jährlich zwei OBS-Tickets für das kommende Jahr verlost. Die Umfragen hatten bisher zwischen 245 (im ersten Jahr) und 461 Teilnehmende. Man kann vor Ort direkt über einen QR-code teilnehmen, oder über einen Link auf der OBS-Homepage und in der OBS-App.
Kooperation mit Viva Con Agua
Neben der Versteigerung des von allen auftretenden Künstler:innen signierten OBS-Bildes zugunsten von Viva con Agua de St. Pauli e.V. kommen die Erlöse weiterer Aktionen dem Verein zugute, der Trinkwasserprojekte in Entwicklungsländern durchführt.
Viva con Agua Ostwestfalen (neuerdings umbenannt in Viva con Agua Bielefeld) ist beim OBS präsent um Pfandbecher zu sammeln, vom OBS-Mask.Ottchen-Freundeskreis verschönerte OBS-Stoffbeutel zu verkaufen und über VcA zu informieren.
Außerdem rufen wir die Besuchenden dazu auf, dasssie Band-T-Shirts, die sie nicht mehr benötigen, zum OBS mitbringen damit das Team von VcA sie während des OBS weiter verkaufen kann. Fast jede/r hat einige Shirts im Schrank, die ihr/ihm zu klein geworden sind oder deren Aufdruck von musikalischen Vorlieben kündet, die sich schon lange nicht mehr mit den derzeitigen Hörgewohnheiten decken. Re-Use und guter Zweck (Förderung von Trinkwasserprojekten in Entwicklungsländern) gehen hier Hand in Hand.
Teilnehmende des Yoga-Kurses werden um eine Spende für Viva con Agua gebeten. Photobox: Der Gewinn aus den Fotos, die in der Fotobox geschossen werden, geht an Viva con Agua.
Die Leihgebühr für die Bollerwagen und Schubkarren, mit denen die Besuchenden ihr Gepäck aufden Campground fahren können, kommt komplett Viva con Agua zugute.
Alle akkreditierten Gäste (Presse, Gästeliste) werden beim Anlegen der Bändchen gebeten, für Viva con Agua zu spenden.
Leitlinien
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Definition Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit umfasst für uns Umweltschutz, soziale Faktoren sowie Langfristigkeit. Wir betrachten all unsere Handlungen hinsichtlich ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren und entscheiden uns stets für jene Aktivität, die ressourcenschonender und/oder ethischer ist als die mögliche/n Alternative/n. Das betrifft zumeist lokale und regionale Akteure, jedoch denken wir auch an die globalen Konsequenzen unserer Entscheidungen. Höhere Kosten nehmen wir in Kauf, sofern es die uns zur Verfügung stehenden Mittel zulassen.
Kommunikation
Uns ist es wichtig, unser Team und unsere Partner:innen von Anfang an auf unserem Weg zu einem klimafreundlichen Orange Blossom Special Festival mitzunehmen und ihnen aufzuzeigen, was sie zur Erreichung unseres Ziels beitragen können. Darum werden alle Maßnahmen nach innen und außen kommuniziert. Ebenso verhält es sich mit Fort- und Rückschritten. Wir sind offen für jegliche Anregungen von innen und außen und bilden uns regelmäßig zum Thema fort.
Messen & Vergleichen
“What you measure, you can manage.” Nur was messbar ist und erfasst werden kann, kann auch reduziert werden. Das funktioniert aber nicht in allen Handlungsfeldern eines Kulturbetriebs. Unser Fokus liegt auf Maßnahmen im Bereich Energie, Mobilität, Catering, Müll, Programm und Kommunikation. Wir sammeln alle unsere Erfahrungen und erstellen eine Datenbank, um Fortschritte und Rückschritte zu dokumentieren. Wir wollen stetig daran arbeiten, unsere selbst gewählten Vorgaben zu erreichen und unsere Arbeitsweise zu optimieren. Dennoch sind auch “weiche”, nicht messbare Faktoren – insbesondere im Kulturbereich – wichtig.
Mission
Das Thema Nachhaltigkeit ist in den Herzen und Köpfen der Crew verankert und wir haben ein Leitbild erstellt, mit dem wir alle unsere Entscheidungen bewerten können.
Wir haben uns zuerst den Maßnahmen gewidmet, die wir schnell realisieren können, um sofort Ressourcen zu schonen und CO2 einzusparen.
Der Maßnahmenkatalog wird laufend ergänzt und überarbeitet, die umgesetzten Maßnahmen werden transparent dargestellt und öffentlich kommuniziert. Unser Team erhält unsere Guidelines als Handlungsrichtlinie und auch sämtliche Gewerke, die an der Realisierung des Orange Blossom Special Festivals beteiligt sind, erhalten diese Informationen.
Ökologie
Wir möchten den CO2-Fußabdruck des Orange Blossom Special Festivals verringern und gleichzeitig positive Aktivitäten (den Handabdruck) fördern. Alle Handlungen und Entscheidungen werden auf dieses Ziel ausgerichtet.
Soziale Nachhaltigkeit
Gleichbehandlung und Gleichberechtigung aller Mitarbeitenden, der Besucher:innen und Künstler:innen haben für uns höchste Priorität. Wir achten bei jeglicher Kommunikation auf neutrale oder gendergerechte Sprache. Beim Booking versuchen wir, ein möglichst paritätisches Programm zu gestalten. Beim Thema Einkauf/Beschaffung versuchen wir, auf ökologische und ethische Zertifizierungen/Label zu achten. Wir setzen uns auch für eine größtmögliche Barrierefreiheit des Orange Blossom Special Festivals ein.
Wirtschaftlichkeit
Alle Maßnahmen zielen in erster Linie darauf ab, die ökologischen Ziele des Orange Blossom Special Festivals zu erreichen. Im Bereich Einkauf/Beschaffung werden wir beispielsweise stets die langlebigste Variante bevorzugen, um Neuanschaffungen und Reparaturen zu vermeiden. Auf lange Sicht erreichen wir so im Idealfall eine Kostensenkung oder zumindest Kostenneutralität für den Festivalbetrieb und sichern die Wirtschaftlichkeit wie auch die Zukunftsfähigkeit des Orange Blossom Special Festivals.
Merchandising & Verkaufsstände
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Bands & Künstler:innen
Agenturen, Bands und Künstler:innen, die wir fürs OBS buchen, erhalten ein Info-Sheet zum Thema Nachhaltigkeit, das einige Tipps und unsere Wünsche für nachhaltige Auftritte enthält. Neben Themen wie Anreise, Catering, Mülltrennung in Deutschland, ökologische Prints und Merchandise aus nachhaltigen, fair produzierten Materialien rufen wir die Künstler:innen auch aktiv zur Teilnahme an weiteren Programmpunkten zum Thema Nachhaltigkeit vor Ort auf.
OBS-Merchandising
Alle OBS-Shirts sind aus Bio-Baumwolle hergestellt und von GOTS- oder Fairwear- sowie PETA- oder EVE-vegan zertifiziert. Die OBS-Hoodies sind aus 85% Bio-Baumwolle und 15% recyceltem Polyester, ebenfalls GOTS- oder Fairwear- und PETA- oder EVE-vegan sowie Recycled Blended Standard (Ecocert Greenlife) zertifiziert. Die Stoffbeutel sind aus Bio- Baumwolle, Fairtrade- und PETA-zertifiziert. Die Caps sind aus Bio-Baumwolle, die Bauchtaschen sind aus 100% recyceltem Polyester, die OBS-Sticker sind vegan.
Wir sind noch nicht am Ende unseres Weges angelangt, z.B. waren OBS-Flachmänner und metallene Taschen-Aschenbecher nirgends zertifiziert nach Öko- oder Sozialstandards zu bekommen – aber wir arbeiten daran, zukünftig auch alle weiteren OBS-Merch-Produkte auf ihre ökologische Qualität und ethische Verträglichkeit abzuklopfen.
Falls es bestimmte Artikel nicht in zufriedenstellender nachhaltiger Qualität gibt, verzichten wir zukünftig darauf, sie in das OBS-Sortiment aufzunehmen.
Verkaufsstände
Unsere Partner:innen an den Verkaufs- und Informationsständen bitten wir darum, nicht- nachhaltige Give-Aways und Printwerbung zu vermeiden.
Mobilität
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Anreise
Wir wissen, dass Festivals schon alleine durch die oft mangelhafte Erreichbarkeit mit umweltfreundlichen Beförderungsmitteln unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit eine Katastrophe sind – erst recht, wenn sie in peripheren Lagen in der Provinz stattfinden.
Die Anreise mit dem Zug ist die nachhaltigste Art, eine Fernstrecke zurückzulegen – zugegebenermaßen ist Beverungen mit der Bahn nicht optimal zu erreichen und auch der Weg vom Bahnhof zum OBS birgt einige Hürden. Dennoch bitten wir die Besuchenden darum, per Bahn und ÖPNV zum OBS anzureisen und damit maßgeblich unseren CO2- Fußabdruck zu reduzieren. Auf der Anreise-Seite (https://orangeblossomspecial.de/anfahrt/) haben wir alle Infos und Fahrpläne für Anreisende zusammengestellt.
Bei unvermeidbarer Anreise mit dem Auto, bitten wir die Besucher:innen, Fahrgemeinschaften zu bilden oder zu suchen (z.B. in unserer Ticket-& Mitfahrbörse, https://orangeblossomspecial.de/gaestebuch oder über Mitfahrzentralen, z.B. Blablacar https://www.blablacar.de/).
Ferner legen wir den Besucher:innen nahe über kombinierte Reisen aus Zug bzw. Fernbus und Mitfahrgelegenheiten u. U. als alternative Anreiseform nachzudenken.
Besucher:innen aus der näheren Umgebung bringen wir die Anreise per Fahrrad nahe. Vor allem durch den Fernradweg R99 (Weser-Radweg), der direkt am Festivalgelände entlangführt, ist dies komfortabel und ohne große Steigungen möglich.
Durch die Neuorganisation des Festival-Außengeländes konnten wir zwei gratis zu benutzende, beleuchtete Fahrradparkplätze einrichten.
Dienst-Fahrräder
Seit 2022 nutzen zwei gebraucht gekaufte Dienst-Fahrräder mit Last-Körben für kurze Strecken als Ersatz für Autofahrten (z.B. Einkäufe, Fahrten zu Hotels, etc.).
Nachhaltigkeits-Management
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CO2-Bilanz
Seit 2023 erheben wir Daten für eine CO2-Bilanz. Beim ersten Mal nutzten wir das CREATIVE GREEN TOOL GERMANY von Julie’s Bicycle, das vom Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit für Deutschland adaptiert wurde.
Wir planten, den neuen CO2-Bilanzierungsstandard für Kultureinrichtungen in Deutschland der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg ab 2024 zu nutzen, haben uns aber jüngst aus Praktikabilitätsgründen entschieden, das „E-Tool Kultur“ des Dezernats Kultur der Stadt Leipzig und des Amts für Kultur und Denkmalschutz der Stadt Dresden zu nutzen, das seit kurzem zur bundesweiten Nutzung freigegeben ist. (www.e- tool.de)
Kollektiv Nachhaltigkeit
Wir haben seit jeher viele kleinteilige Aktionen und Projekte am Start, haben Ideen, die in die richtige Richtung gehen – woran es dem OBS aber bis vor drei Jahren mangelte, war eine strukturelle Einpassung von Nachhaltigkeit und die systematische Verstetigung der Pläne.
Unsere AG „Kollektiv Nachhaltigkeit“ arbeitet seit Ende 2021 planvoll an der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele entsprechend des von ihr entwickelten Leitbildes, entwickelt ständig neue Ideen, kommuniziert den aktuellen Stand ausführlich und transparent und bildet sich fort.
Wir wollen damit sicherstellen, dass bei jeder Entscheidung, in allen Prozessen, Tätigkeiten und Abteilungen die ökologische und ethische Verantwortung automatisch berücksichtigt und Nachhaltigkeit in all ihren Facetten als primäres Ziel der Prozesssteuerung verankert wird.
Um eine direkte Ansprache während des Festivals für Besucher:innen, Musiker:innen und Crew zu erleichtern, sind die vier Mitglieder der AG (Elisa, Milena, Kai, Rembert) an Holzplaketten mit dem Kollektiv-Logo zu erkennen.
Weiterbildung
Milena, Mitglied des OBS „Kollektiv Nachhaltigkeit“, durchläuft aktuell die Fortbildung zur Nachhaltigkeitsmanagerin für Veranstaltungen, um den Kenntnisstand des Leitungsteams im Schwerpunktthema Nachhaltigkeit zu vertiefen und die dauerhaft geplante CO2- Bilanzierung auf solide Füße zu stellen. Die zehn Module umfassende Fortbildung im „Club of Change“ erfolgt durch die Agentur „The Changency“ und wird durch von uns im Rahmen des Festivalförderfonds eingeworbene Fördermittel im Schwerpunktbereich „Nachhaltigkeit“ finanziert.
Zudem hat Elisa, ebenfalls Mitglied des Kollektiv Nachhaltigkeit, 2021 die Fortbildung zur „Transformationsmangerin nachhaltige Kultur“ mit IHK-Prüfung absolviert.
Naturschutz & Klimafolgenanpassung
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Naturschutz, Nistkästen & Co.
Soweit möglich, sammeln wir auf dem Festival- und Campinggelände sowie den angrenzenden Straßen sämtlichen Müll und leisten Aufklärungsarbeit für Erwachsene und Kinder. Die in den Workshops entstandenen und uns überlassenen Nistkästen und Bienenhotels hängen wir auf dem Gelände auf. Je nach Mottotier und deren jeweiligen Lebensräumen planen wir thematisch passende Bildungsangebote und Upcycling-Aktionen für Kinder (die aber auch den Erwachsenen viel Spaß machen). Im Mitmachkunst-Projekt während des OBS 2024 sind so unzählige Vogeltränken (gefertigt von Besucher:innen aus ökologischem Knetbeton) entstanden, die dem OBS-Infield dafür sorgen, dass die heimischen Vögel auch während heißer Sommertage zu trinken bekommen. In den jährlich wechselnden Aktionen werden Upcycling, Umweltbildung, Spaß, Holzbearbeitung und dekoratives Malen kombiniert.
Überdachte Plätze
Mit Bäumen, mobilen Dächern, Sonnensegeln und Pavillons haben wir eine enorme Menge Plätze, die den Besucher:innen bei Sonne Schatten und bei Regen Schutz bieten. 2024 wurden weitere Großpavillons zu diesem Zweck angeschafft, teils aus Mitteln des Festivalförderfonds, Schwerpunktthema Nachhaltigkeit.
Selbstverpflichtungen / Netzwerke
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Clubtopia & Code of Conduct „Zukunft Feiern!“
Clubtopia ist ein Kooperationsprojekt des BUND Berlin e.V. und des clubliebe e.V. und wird gefördert von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Die Clubcommission Berlin und die Livekomm unterstützen das Projekt. Die beteiligten Initiativen möchten Kultur und speziell die Clubszene bei der nachhaltigen Transformation unterstützen. Im Rahmen der Runden Tische wurde die freiwillige Selbstverpflichtung (Code of Conduct) “Zukunft Feiern!” erarbeitet und im Herbst 2021 veröffentlicht, im April 2023 folgte der Code of Conduct speziell für Open Air-Veranstaltungen. Dieser Nachhaltigkeitskodex enthält konkrete Nachhaltigkeitsziele und einen Maßnahmenpool für den Club- und Festivalbetrieb. Als eines der ersten 15 Festivals Deutschlands hat das OBS den Code of Conduct unterzeichnet und sich in Workshops eingebracht.
Nachhaltigkeits-Deklaration für den Kulturbereich
Das OBS unterzeichnete 2023 die Nachhaltigkeitsdeklaration für den Kulturbereich. Bundesweit schaffen Einrichtungen und Akteur:innen des Kulturbereichs durch die Unterzeichnung der Nachhaltigkeitsdeklaration für den Kulturbereich im Rahmen von Culture4Climate eine verbindliche Grundlage zur Verankerung von Nachhaltigkeit, kultureller Vielfalt und Klimaschutz in ihrer Organisation. Die Deklaration steht für die Entschlossenheit der bisher 153 Unterzeichnenden (Stand: Frühjahr 2024), sich für die Erreichung von Klimazielen und einen Kulturwandel im Sinne der globalen Nachhaltigkeitsziele einzusetzen. Sie ist Bestandteil einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Initiative zur Umsetzung der globalen Klima- und Nachhaltigkeitsziele im Kulturbereich. Die bundesweite Initiative Culture4Climate setzt sich dafür ein, kurz- und mittelfristig die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass neben Austausch und Netzwerken auch Selbstverpflichtungen hilfreich sind, damit es nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt. Infos unter: culture4climate.de.
Zero waste
Zero Waste ist eine nach Nachhaltigkeit strebende Philosophie. Sie verfolgt das Ziel, in der Freizeit, im Alltag, im Handel und in der Produktion möglichst wenig Abfall zu produzieren und Rohstoffe zu schonen; es soll insbesondere durch geschlossene Kreisläufe, Konsumverweigerung, Abfallvermeidung, Reparaturen, Wiederverwendung, Kompostierung und Recycling erreicht werden. Das OBS-Team arbeitet soweit möglich nach diesen Kriterien und hat als Vertretung der Veranstalter:innen im Kreisgebiet an ersten Workshops des Kreises Höxter teilgenommen, welcher anstrebt, erster deutscher Zero Waste Landkreis zu werden. Die Erreichung dieses Zieles unterstützen wir tatkräftig.
Nachhaltigkeits-Kultur Ostwestfalen
Regio.NRW – Transformation“ ist eine Förderlinie von EFRE, in deren Rahmen „NachhaltigkeitsKulturOWL. Innovative Strategien zur Nutzung der Nachhaltigkeitspotentiale von Outdoor-Kulturfestivals in OstWestfalenLippe“ als auf drei Jahre angelegtes Förderprogramm bewilligt wurde. Unter Federführung der Universität Paderborn/Fachbereich Populäre Musik und Medien sollen „in enger Abstimmung mit regionalen Akteur*innen, Branchenvertreter*innen und Multiplikator*innen sowie mit kooperierenden Institutionen und Anwendungspartner*innen Nachhaltigkeitspotentiale von Outdoor-Kulturfestivals identifiziert und entsprechende Maßnahmen erprobt und evaluiert werden, um so Grundlagen für die Etablierung nachhaltigkeitswirksamer und damit auch regionalökonomisch wirksamer Strukturen in OWL zu schaffen.“ Das OBS Kooperationspartner:in des Programms und liefert Input als Best Practice-Beispiel der in Ostwestfalen beheimateten Veranstaltungen.
PopBoard NRW – Nachhaltigkeits-Handbuch
Das PopBoard NRW hat ein Handbuch zur Nachhaltigkeit in der Popmusik herausgegeben, ein kompaktes Nachschlagewerk für alle Kulturschaffenden, die sich dem Thema nähern möchten und auf der Suche nach praktischen Tipps sind. Mit dem Fokus auf die Aspekte der ökologischen Nachhaltigkeit bietet das Handbuch eine Sammlung mit Verweisen auf u.a. Definitionen, Anlaufstellen, Tools und Leitfäden und Praxisbeispielen. Als Good Practice in NRW werden die Nachhaltigkeitsbemühungen von AnnenMayKantereit, Oude Marie und Orange Blossom Special Festival vorgestellt.
Katharina Schmecht (Kulturwissenschaftlerin, Uni Paderborn, Redaktion Nachhaltigkeitshandbuch) wurde von creativeNRW gefragt, welche ihre favorisierten Nachhaltigkeitsaktivitäten in der Kulturbranche NRW sind:
„Ich finde es total schwer, mich auf einen Favoriten zu beschränken. Wir stellen ja im gesamten Handbuch immer wieder Maßnahmen vor, die zur nachhaltigen Umsetzung von Veranstaltungen (sei es seitens der Veranstalter:innen oder der Künstler:innen) beitragen. Manche Maßnahmen, die wir beschreiben, werden natürlich auch in den Good Practices umgesetzt. Ich beschäftige mich aktuell auch viel aus anderweitigen beruflichen Gründen mit dem Orange Blossom Special Festival, das Mitte Mai stattfindet und in unseren Good Practices aufgeführt wird. Besonders gelungen finde ich daran, wie sie ihre Nachhaltigkeitskonzepte offen und ausführlich auf der Website kommunizieren und so ihre
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Herangehensweisen und Learnings auch für andere Veranstalter:innen nutzbar machen, aber auch Besucher:innen einladen, mit offenen Augen während der Veranstaltung auf die Maßnahmen zu achten und einen großen Teil dazu beizutragen. Sie machen deutlich, dass ein Festival nach wie vor dazu da ist, Lebensfreude zu vermitteln und auch mal dem Alltag zu entfliehen – was aber keinesfalls ein Widerspruch sein muss, verantwortungsbewusst zu handeln und zu sensibilisieren. Es wird also besonders im Vorfeld dafür gesorgt, dass Besucher:innen detaillierte Infos und Strukturen zur Anreise mit ÖPNV oder Fahrrad erhalten, dass ein unkompliziertes Pfand-Mehrwegbecher-System implementiert wird, die Urinale mit Abwasser aus den Bierbuden gespült werden, Ökostrom genutzt wird und noch ganz viele weitere Maßnahmen ergriffen werden, die den Besucher:innen und Veranstalter:innen ermöglichen, mit gutem Gewissen zu feiern.“
Nachhaltigkeits-Vortrag in Kooperation mit PopBoard NRW und Uni Paderborn
Beim OBS 26 hat das Kollektiv Nachhaltigkeit einen Vortrag über seine Arbeit gehalten, die bereits umgesetzten Maßnahmen vorgestellt und erläutert, wo Hindernisse bestehen oder aus welchen Gründen einige geplante Maßnahmen (z.B. ein Shuttleservice vom/zum Bahnhof, um die Anreise per Bahn zu attraktivieren) aus rechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden können. Der Vortrag und die anschließende Diskussion/Fragerunde wurde in Kooperation mit dem popBoardNRW und der Universität Paderborn durchgeführt, welche über Nachhaltigkeitsproblematiken von Veranstaltungen im Allgemeinen referierten. Durch den direkten Austausch mit den interessierten Besucher:innen wurden neu Ideen aufgenommen und den bestehenden Maßnahmen zu noch mehr Akzeptanz verholfen.
Speisen & Getränke
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Backstage-Catering
Unser Künstler:innen- und Crew-Catering enthält stets vegane und vegetarische Gerichte. Die Fleischgerichte werden von einer örtlichen Fleischerei geliefert, die ihre Schweine und Rinder bei Bauern aus der Region bezieht. Um den ökologisch negativen Verzehr von Fleisch zu minimieren, wird das Backstage-Catering sowohl für Künstler:innen und ihre Crews als auch für die OBS-Crew mehr und mehr auf vegane und vegetarische Gerichte umgestellt (regional und möglichst umfassend bio). Dies gilt auch für die Verpflegung während des Auf- und Abbaus der Veranstaltung. Zudem planen wir Kooperationen mit lokalen Bauern, um Obst und Gemüse zu erhalten, das vom Einzelhandel nicht abgenommen wird. So verwenden wir nicht nur saisonale und regionale Lebensmittel, sondern vermeiden auch Lebensmittelverschwendung.
Wir minimieren durch möglichst exakte Planung die Mengen an übriggebliebenen Speisen im Backstage-Catering. Bleibt doch Essen übrig, wird es gekühlt und am nächsten Tag im separaten „Gutes von Gestern“-Pavillon für Crew und Backstage-Gäste angerichtet.
Essensangebote auf dem Festivalgelände
Das Essensangebot auf dem Festivalgelände umfasst vorwiegend vegetarische und vegane Speisen, darunter Nudel- und Reisgerichte, Süßspeisen, Pizza und Pommes, Brötchen und Gebäck (teils Demeter), vegan Burger, Falafel, Bowls, Eintöpfe, Chilis, Schupfnudeln und indische Ayurveda-Spezialitäten. Der Anteil an fleischlosen Speisen beträgt aktuell durchschnittlich 60-65%, rund 25% sind vegan, und wird sukzessive erweitert.
Keine Verschwendung
Unsere Imbiss-Betreibenden animieren wir, verschiedene Portionsgrößen für den großen und den kleinen Hunger anzubieten. Zudem halten wir sie dazu an, übriggebliebene Speisen gegen Ende des Festivaltages zu verschenken, anstatt die Reste zu entsorgen. Was sie auch regelmäßig tun.
Regionale Getränke
Limos und Mineralwasser beim OBS kommen sämtlich von Bad Driburger Naturparkquellen (www.bad-driburger.de), also aus der Region. Aus mehreren Gründen. Erstens möchten wir nicht, dass die Besucher:innen den bösen oder gesellschaftlich verwerflich handelnden Großkonzernen ihr Geld in den Rachen schmeißen müssen.
Zweitens bietet Bad Driburger für Besuchende und die Umwelt überaus praktische Gebinde an: Mineralwasser, Cola, verschiedene Limos und Apfelschorle gibt es in 0,5 Liter PET- Mehrwegflaschen. Das ist praktisch für die Besucher:innen, da die Flaschen besser mitgeführt werden können als Becher. Und das ist gut für die Umwelt, denn (echte!) Mehrwegflaschen aus der Region haben selbstredend eine weit bessere Öko-Bilanz als Einwegpfand-Gebinde oder Mehrwegflaschen aus weit entfernter Getränkeproduktion. Dass wir dadurch weniger Becher benötigen und weniger spülen müssen, ist gut für uns und schont die Umwelt obendrein. Regionalität und verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind uns wichtig. Und drittens sind alle Limos und Colas der Bad Driburger Naturparkquellen mit dem V-Label zertifiziert, also vegan hergestellt.
Regionale Speisen & Zutaten
Die Imbissstände auf dem Festivalgelände kommen bis auf zwei (deren Angebot in unserer Gegend nicht zu finden ist) alle aus dem Ort bzw. der Region. Das bedeutet: Kurze Wege, damit einhergehend eine bessere Ökobilanz, frische, teils regionale Zutaten, weniger Liefer- und Personalanfahrtsverkehr.
Die Imbiss-Betreiber:innen werden verpflichtet, Bestecke, Schalen, Teller, Servietten, etc. aus nachwachsenden Rohstoffen und biologisch abbaubaren Materialien einzusetzen.
Trinkwasser gratis
An elf Wasserzapfstellen können sich die OBS-Besuchenden innerhalb und außerhalb des Infields gratis mit Trinkwasser versorgen. Hiermit leisten wir auch einen Beitrag zur Klimafolgenanpassung.
Wasser
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Wassereinsparung / Wiederverwendung von Grauwasser
Im Backstagebereich, im Infield und auch in den Toiletten auf den Campingplätzen haben wir Hinweisschilder zum Wassersparen angebracht.
Eine Eigenkonstruktion von verblüffender Einfachheit, die naheliegend ist und auf die wir schon etwas stolz sind: Die sechs Meter lange Pinkelrinne auf dem Festivalgelände wird mit dem Abwasser eines Bierwagens und eines Handwaschbeckens gespült.
Zudem sammeln wir das auf den Dächern der Backstage-Gebäude anfallende Regenwasser durch Auffangbehälter (IBC-Container mit Regensammlereinrichtungen zum Einbau in die Fallrohre) und nutzen es zum Gießen der Pflanzen auf dem Festivalgelände und zur Reinigung von Veranstaltungsmobiliar.
Soziale Nachhaltigkeit
Awareness
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OBS-Care: Awareness und Schutz der Besucher:innen
Wir arbeiten aktuell an einem mithilfe der Duisburger Praxis für Sexualität (https://praxis-sexualitaet.de/) entwickelten Gewaltschutz-Awareness-Konzept, das beim OBS 26 erstmals zum Einsatz kommen wird. Es ist weit umfassender als ihr das von anderen Veranstaltungen u.U. kennt. Beim OBS wollen wir alle eine gute Zeit haben und ausgelassen feiern. Dabei ist es uns besonders wichtig, dass ihr aufeinander, auf eure Grenzen und die Grenzen anderer achtet und diese respektiert. Ab diesem Jahr wird es ein OBS-Care Team beim OBS geben, das ihr anhand von lila Westen und Leuchtstab mit Fahne erkennen könnt. Falls du dich unwohl fühlst oder du beobachtest, dass andere Personen sich unwohl fühlen, kannst du immer unser Team für Unterstützung ansprechen. Alle Mitglieder des OBS-CARE Teams sind für diese Aufgabe professionell geschult worden.
Das gesamte Orange Blossom Special positioniert sich klar gegen jede Form der Diskriminierung, der (sexuellen) Gewalt, Grenzverletzung sowie gegen menschenverachtende Haltungen. Dazu gehören rassistische oder homo- und transfeindliche Ausdrücke, ableistische Sprache, antisemitische Äußerungen etc.
An dieser Stelle wollen wir auch darauf hinweisen, dass wir es uns vorbehalten, von unserm Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen vom Festival zu verweisen, sofern sie gegen diese Grundsätze verstoßen.
Rücksichtsvolles Personal
Ob Aufräum-Team oder Bühnencrew, ob Imbisspersonal oder Security: Wir gehen rücksichtsvoll und freundlich miteinander und mit den Besuchenden um. Aggressive Bouncer oder mies gelauntes Kassenpersonal wird man beim OBS nicht finden. Nicht, weil wir das als Weisheit einem „how to please your company by pleasing your customers“-Seminar entnommen hätten, sondern weil das ganz normal ist. Macht einfach mehr Spaß so.
Gendergerechtigkeit, Diversität & Inklusion
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Barrierefreiheit
Das Gelände des OBS ist nicht zu 100% barrierefrei, wir bemühen uns allerdings, sämtliche Geländekanten eben anzugleichen. Auch wird der mit Recyclingmaterial geschotterte Teil des Infields vor dem Festival gewalzt, um eine bessere Befahr- und Begehbarkeit zu gewährleisten. Außer im Backstage-Bereich gibt es auf dem gesamten Veranstaltungsgelände keine Stufen.
Unsere Webseite werden wir sukzessive barriereärmer gestalten und u.a. Bildbeschreibungen einfügen.
Gender-Gerechtigkeit & Diversität
Wir nehmen das Anliegen, Geschlechter gleich zu behandeln, ernst. Das Line-Up des OBS ist in den letzten Jahren diesbezüglich stetig ausgewogener geworden. Das OBS-Programm besteht nach Keychange-Kriterien regelmäßig zwischen 40% und 60% aus Acts mit Frauen und unterrepräsentierten Geschlechtern. Das ist nichts, worauf wir zwingend stolz sein müssten – es ist für uns eher ganz normal geworden.
Auch in der Crew spiegelt sich Gender-Gerechtigkeit wieder, die Mehrheit der OBS-Crew ist weiblich. Viele Leitungspositionen (Kasse, Merchandising, Nachhaltigkeit, Band-Merchandising, Kunstprojekt, Artist Care, Backstage) sind weiblich oder zum Teil weiblich besetzt. Auf unserer Webseite werden sukzessive alle Texte gegendert.
Rollstuhl-Service
In unmittelbarer Bühnennähe gibt es gepflasterte Rolli-Plätze, und zwar innerhalb der Crash Barriers, sodass Sicht und Nähe zur Hauptbühne garantiert sind. Außerdem gibt es ein Rolli-Podest mit Blick auf Haupt- und Minibühne.
Es gibt ein Campinareal für Rollstuhlfahrer:innen und ihre Begleitung, dass barrierefrei zu rreichen ist und lediglich 150 meter vom Haupteingang entfernt liegt sowie eine Rollstuhlfahrer:innen vorbehaltene Toilettenkabine
Es ist ein gesondertes Areal für Behindertenparkplätze ausgewiesen. Das OBS-Gelände ist großteils barrierefrei. Lediglich das Backstage-Areal ist nicht barriefrei/barrierearm.
Teilhabe
Die Bewohner:innen der Lebenshilfe-Wohnstätten in Beverungen haben mit ihren Begleiter:innen freien Eintritt zum OBS und machen gerne davon Gebrauch.
Haltung – mehr als ein Wort
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Mindestlohn vs. Volunteers
Zwar macht die Arbeit in der OBS-Crew allen offensichtlich riesigen Spaß, aber es ist nun mal Arbeit und es werden mit dem Festival Erlöse erzielt. Daher sollen diejenigen, die daran mitarbeiten, auch mitverdienen. Das gebietet die Fairness. Alle Helfer:innen des OBS erhalten einen etwas über dem Mindestlohn liegenden Stundenlohn. Unbezahlte Volunteers im eigentlichen Sinne gibt es bei uns daher nicht.
Nazis müssen draußen bleiben
Das steht nicht nur schon immer so auf der Eintrittskarte, das ist auch so gemeint. Und ist noch weiter gefasst: Wer offen eine nationalistische, homophobe oder sonst wie menschenverachtende, inhumane Gesinnung zur Schau stellt oder aggressiv gegenüber anderen auftritt, hat beim OBS nichts zu suchen. Weil er dort nichts verloren hat.
Sozialtickets
Die Ticketpreise mussten aufgrund von erheblichen Kostensteigerungen in allen Bereichen leider deutlich erhöht werden. Wir achten aber auf Sozialverträglichkeit und möchten das OBS auch denjenigen zugänglich machen, die sich die Karten zum Normalpreis nicht leisten können. Und da wir während der zwei OBS-losen Jahre voller Dankbarkeit feststellen durften, wie solidarisch sich die OBS-Familie verhält, haben wir einen Weg gefunden, der es möglichst vielen Interessierten erlaubt, unser aller Lieblingsfestival zu genießen. Das hat viel mit Vertrauen zu tun und mit der Einstellung, dass es allen besser geht, wenn sich alle umeinander kümmern.
Das System unserer „We Are Family“ Sozialtickets, die für € 50 erhältlich sind, ist nach unserem Kenntnisstand in der Festivallandschaft weit und breit einzigartig. Die Sozialtickets werden finanziert aus einem Solidartopf, der von den Käufer:innen der anderen beiden Ticketkategorien im Kaufvorgang freiwillig gefüllt werden kann. So wird auch Einkommensschwachen der Besuch durch den Solidarbeitrag vieler Spender:innen ermöglicht. Der Solidartopf dient kalkulatorisch dazu, die Differenz zwischen den € 50 für das Sozialticket und den € 139 (Volle Pulle) auszugleichen. Es ist kein Nachweis über die Bedürftigkeit der Besteller:innen von Sozialtickets zu erbringen.
Wir starteten im VVK mit 50 Sozialtickets, auf unser Risiko sozusagen – und hofften darauf, dass der Topf durch euch so gefüllt werden würde, dass auch darüber hinaus ständig Sozialtickets verfügbar sind. Ihr habt uns und vor allem diejenigen, die sich kein Vollpreisticket leisten können, nicht im Regen stehen lassen. Zum Zeitpunkt, da ich dies schreibe, sind bereits 65 Sozialtickets finanziert worden.
Wir setzten auf Vertrauen, glaubten in diesem Fall an das Gute im Menschen und hofften, dass die Solidarität der OBS-Familie nicht ausgenutzt werden würde. Und das scheint wunderbar zu funktionieren.
VIELEN DANK! Ihr seid – jawohl – das Tafelsilber des Menschengeschlechts.
Sponsoren-Kündigung aus weltanschaulichen Gründen
Ist schon ein wenig her, aber als sich unser vorheriger Hauptsponsor, mit dem wir eine jahrelange gedeihliche Beziehung pflegten, mal geschäftlich mit Nestlé ins Bett gelegt hat, haben wir die Konsequenzen gezogen und die Zusammenarbeit beendet. Man muss ja nicht jeden Scheiß mitmachen. Seitdem haben wir eine andere Biermarke im Ausschank. Just sayin‘.
Kinder- und Familien-Freundlichkeit
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Soziale Teilhabe & soziale Verantwortung
- Kinder bis zum Alter von 12 Jahren können kostenlos zum OBS
- Menschen geringem Einkommen bieten wir Sozialtickets zum Preis von 50 € anstatt 139 € an – und zwar ohne Nachweis. Wir möchten das Erlebnis allen ermöglichen.
- Aus gleichem Grund sind auch die Preise für Speisen, Getränke und Merchandise familienfreundlich
- Wir nehmen am Live is Life-Programm der Exit-Foundation gegen Cybermobbing unter Jugendlichen teil
- Wir führen Projekte im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit Schüler:innen der 9. und 10. Klasse der örtlichen Sekundarschule durch
Infrastruktur
- Bei uns gibt es kurze Wege, auch zu sanitären Anlagen und zum Camping, das Gelände ist überall übersichtlich
- Das Gelände verfügt über viele überdachte Plätze (Bäume, Zelte, Pavillons, Sonnensegel), die bei Sonne Schatten und bei Regen Schutz bieten
- Wir haben ein funktionierendes Müllkonzept (partielle Abfalltrennung, kein Glas im Infield)
- Für Zeltende mit erhöhtem nächtlichen Ruhebedarf und Familien haben wir eine grüne Campingzone eingerichtet
- Auf dem Festivalgelände gibt es ein Still- und Wickelzelt und eine Spiel- und Bastelzone
- Beim Urinal gibt es ein Treppenpodest, mit dessen Hilfe kleine Menschen selbstständig die Pinkelrinne erreichen
- Auch vor Waschgelegenheiten gibt es Tritthocker
Programm
Wir bieten ein vielfältiges Programm- und Service- Angebote für Kinder und Jugendliche, darunter:
- Acts extra für Kinder und junge Menschen (Gorilla Club, Deniz & Ove)
- CuCiCo-Mitmachzirkus (Jonglage, Tellerjonglage, Körpergefühl statt Clowns und Elefanten)
- Viva Con Agua Alpagua, das zusammen mit tollen Künstler:innen Social Hits for Kids (und Erwachsene) macht
- Mini-Karussell, Kicker, Spielgeräte und Sandkasten mit Sandspielzeug
- Upcycling-Basteln und Werkeln unter Anleitung (Vogel-Nistkästen aus Resthölzern,Geldbörsen aus Tetrapaks, Insektenhotels aus Konservendosen und Holzabfällen)
- Textilmalen-Upcycling (gebrauchte T-Shirts gestalten)
- OBS-Ausmalbilder
- Kinderschminken
- Foto-Box (gratis, Spende erwünscht)
- Schnupperkurs Reiten (Bezahlangebot)
Service-Angebote
- An elf Zapfstellen innerhalb und außerhalb des Festivalgeländes gibt es kostenloses Trinkwasser, auch in Reichweite von Kindern
- Gehörschutz („Mickey-Mäuse“) kann gegen Pfand kostenlos geliehen werden
- Der Melanom-Info Deutschland e.V. verschenkt Sonnenschutzmittel und Kopfbedeckungen und klärt spielerisch über Sonnenschutz und die Gefahren durch UV-Strahlung auf
- Umfangreiches Angebot gesunder Speisen (auch: Obst, Säfte, handwerklich hergestelltes Speiseeis aus Schafsmilch), Angebot von Kids-Ketchup (weniger scharf) und auf Wunsch kleineren Portionen
- Wickel-und Stillzelt
- kindgerechtes Merchandising (Größen, Design, Bio-/FairWear)
- Kids bekommen –auch wenn sie keinen Eintritt zahlen müssen – echte textile Festivalarmbänder gratis
Backstage
- Wir haben eine Backstage-Kita („ÖBSchen“) für Kids der Crewmitglieder mit Betreuung durch Erzieher:innen und ggfs. der Künstler:innen
- betreute Ausflüge über das Festivalgelände für die „ÖBSchen“
- Ausstattung der ÖBSchen mit Crew-Westen in Kids-Größen und Mickey-Mäusen
- Sofern es die Tätigkeiten erlauben, dürfen Kinder mit zu den Einsatzschichten der Eltern genommen werden (abhängig von Jugendschutzgesetz,Jugendarbeitsschutzgesetz, Einhaltung von Arbeitssicherheit etc.)
Kooperationen mit NGOs, Initiativen und Projekten
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MID e. V. (Melanom Info Deutschland e. V.)
Die junge Patientenorganisation motiviert zum gesunden Umgang mit der Sonne – insbesondere auf Open-Air-Veranstaltungen ein wichtiges Thema! Der gemeinnützige Verein wurde 2017 von Hautkrebspatient:innen und Angehörigen gegründet, mittlerweile engagieren sich über 5.000 Personen in der Online-Community, dazu gibt es bundesweit knapp 20 lokale Selbsthilfegruppen.
Besonders wichtig ist es den Mitgliedern, junge Menschen zu erreichen: Hautkrebs ist die häufigste Krebsart bei jungen Frauen bis 25 Jahren. Die Krebserkrankung kann durch den richtigen Umgang mit der UV-Strahlung verhindert werden. Deshalb will die Organisation dort aufklären, wo die Gefahren eines Sonnenbrands besonders hoch sind – in Freibädern oder bei Open Air-Veranstaltungen aller Art.
Während ihr also die Musik und die Stimmung auf dem OBS genießt, ist der Info- und Servicestand vom „MID e.V.“ für euch da: Hier gibt’s gratis Sonnencreme und Kopfbedeckungen und jede Menge Informationen zum Thema UV-Strahlung – für ein sicheres Festival ohne Sonnenbrand. Schaut dort unbedingt vorbei, und zuvor gern hier: melanominfo.com
Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage
OBS-Impresario Rembert ist Pate der Beverunger „Sekundarschule im Dreiländereck“ im Programm „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Das erste gemeinsame Projekt mit der AG Courage waren2022 Konzeption und der Bau von „Anti-Rassismus-Bänken“ unter Anleitung von Zimmermeister Dirk Marx (vielen Dank, Dirk und Michael!).
Eine der Bänke wurde im OBS-Infield aufgebaut. Wir würden uns freuen, wenn viele von euch sie nicht nur zum Sitzen nähmen, sondern auch als Fotomotiv. Damit sich die deutliche Botschaft möglichst weit verbreitet.
2023 wurde die große Wand der Pissoir-Umrandung von den Mitgliedern der AG Courage unter Anleitung von LADUKA mit einer wichtigen Botschaft durch Graffiti und Stencils verschönert: „Courage!“
2024 werden die AG-Mitglieder dem Team von Viva con Agua dabei helfen, Pfandbecher zu sammeln, 2nd Hand Bandshirts und von der OBS-Crew bemalte Stoffbeutel zu verkaufen sowie die „Das Alpagua kommt!“-Aktion begleiten.
Sea-Watch
Wir kooperieren seit Jahren mit Sea-Watch, durch Informationsvermittlung über Ziele und Wirken, durch Vorträge, durch Spenden – und durch das OBS-Merchandising. Die OBS-T-Shirts tragen alle das Sea-Watch-Logo. So findet es dauerhafte Verbreitung durch alle OBS-Fans, die das Festival nicht nur in ihren Herzen, sondern auch textil tragen. Ein Teil des Merchandising-Erlöses wird gespendet. Im Sommer 2021 nähten OBS Crewmitglieder Alltagsmasken aus Stoffresten, die eigentlich für Deko-Wimpelketten vorgesehen waren, versehen mit OBS-Eintrittsbändchen früherer OBS-Ausgaben. Knapp 1.000 Masken wurden im OBS-Webshop verkauft, € 2,50 pro Maske gingen an das von Sea-Watch unterstützte Projekt „Masken für Moria“
Take a stand
Das OBS hat sich vor einigen Jahren der Initiative Take A Stand angeschlossen. Angestoßen von Yourope – the European festival association (www.yourope.org), geht es bei Take A Stand darum, soziale Verantwortung zu übernehmen, ein Bewusstsein zu schaffen für Missstände, die europäische Idee zu unterstützen sowie Toleranz, Respekt, Offenheit, Friedfertigkeit und Solidarität zu zeigen und zu thematisieren. Das OBS positioniert sich.
Viva Con Agua
Neben der Versteigerung des von allen auftretenden Künstler:innen signierten OBS-Bildes zugunsten von Viva con Agua de St. Pauli e.V. erwarten euch weitere Aktionen für den Verein, der Trinkwasserprojekte in Entwicklungsländern durchführt. Die neu gegründete Gruppe Viva con Agua Ostwestfalen wird beim OBS präsent sein um Pfandbecher zu sammeln, vom OBS-Mask.Ottchen-Freundeskreis verschönerte OBS-Stoffbeutel zu verkaufen und über VcA zu informieren.
Außerdem möchten wir wieder dazu aufrufen, dass ihr Band-T-Shirts, die ihr nicht mehr benötigt, zum OBS mitbringt (bitte gewaschen), damit das Team von VcA sie während des OBS weiter verkaufen kann. Fast jede/r dürfte einige Shirts im Schrank haben, die ihr/ihm zu klein geworden sind oder deren Aufdruck von musikalischen Vorlieben kündet, die sich schon lange nicht mehr mit den derzeitigen Hörgewohnheiten decken.
Yoga: Teilnehmende des Yoga-Kurses werden um eine Spende für Viva con Agua gebeten.
Polabox: Der Gewinn aus den Polaroid-Fotos, die ihr in der Fotobox schießt, geht an Viva con Agua.
Die Leihgebühr für die Bollerwagen und Schubkarren, mit denen ihr euer Gepäck auf die Zeltwiese fahren könnt, kommt komplett Viva con Agua zugute.
Alle akkreditierten Gäste (Presse, Gästeliste) werden beim Anlegen der Bändchen gebeten, für Viva con Agua zu spenden.
2024 wird das Viva Con Agua-Team erstmal das Alpagua mitbringen! Das freundliche Tier hat eine große Leidenschaft für Musik und macht Social Hits for Kids (und Erwachsene) zusammen mit tollen Künstler*innen! Mit dabei waren u.a. KLAN, Josi Miller, Jeannine Michaelsen, Onejiru, Anoki, Jolle, Antje Schomaker & Maeckes, Roger Rekless, Aisha Vibes und Rola.
So setzt sich das Alpagua kindgerecht für sauberes Trinkwasser weltweit ein. Die bisherigen Songs und Videos könnt ihr hier anhören und sehen: https://www.artcreateswater.org/alpagua/