Animat

„I guess I saw the world with eyes closed“. Diese Zeile aus dem Titeltrack von „Slowwalker“, der Debüt-EP des Indie-Folk-Trios animat, thematisiert das Erwachsenwerden und Hoffnung – sowie die Magie, welche beim gemeinsamen Musizieren entsteht. Der mehrstimmige Gesang ist prägender Bestandteil von animat, Anna Meier, Tabea Niewerth und Milena Wagner singen zusammen, als sei es ihre Bestimmung. Aber großartige Musik soll nicht auf sich selbst aufmerksam machen – oder auf die Menschen, die sie hervorgebracht haben –, sondern auf die Welt drum herum. Genau darum geht’s im Titeltrack zu „Slowwalker“: mit offenem Blick voranzuschreiten. Und nicht nur zu hoffen, sondern zu wissen, dass morgen ein neuer Tag ist. Ein guter Tag.Und so klingt der Indie-Folk von animat nicht nur nach Wärme – er erzeugtsie auch: „Indie-Folk, das beschreibt es eigentlich am besten. Ich finde, unsere Musik ist warm, man könnte auch sagen verträumt, obwohl dieses Wort mittlerweile zum Klischee geworden ist“, erzählt Gitarristin/Sängerin Milena Wagner im Bezug auf den Sound der Band. Doch klischeebehaftet klingen animat nie. Ihre Akustikgitarren-Arpeggios sind originell, finden stets clevere Twists und orientieren sich nie an offensichtlichen Harmonieabfolgen. Dazu gibt’s verspielte Geigentupfer: „Ursprünglich haben wir alle ein klassisches Streichinstrument gelernt und uns darüber connected. Wir wollten das unbedingt einbeziehen, aber nicht zum zentralen Punkt machen.“ Nichts an ihnen klingt altbacken, animat klingen zeitlos und stilsicher – diese Melodien und diese Stimmen sind besonders. Ihre Songs wie das lebensbejahende Highlight „Fertilizer“, bei dessen Refrain schlichtweg die Sonne aufgeht, oder die melancholische Ballade „Blue“ sind hochpersönlich – doch Gemeinschaft wird bei animat großgeschrieben. Immer

„Plant a seed to grow“, heißt es in „Cherry Blossom“. Genau das machen animat: die Samen für eine vielversprechende Karriere säen. Die drei Musikerinnen stellen sich ihren Unsicherheiten und verwandeln sie in Zuversicht. „Im Kern geht es darum, dass man einen Umgang mit den eigenen Ängsten finden will. Wir drei neigen oft dazu, Panik vor bestimmten Dingen zu haben. Doch ich finde, unsere Songs sind im Kontrast dazu eher hoffnungsgeladen.“
Musik mit heilender Wirkung. Einfach wunder-, wunderschön.

Als Walking Act werden animat uns am OBS-Freitag verzaubern und zusätzlich am Samstagmorgen auf der Freibadbühne „Batze“ auftreten.

(Foto: Nils Wagner)

https://www.instagram.com/animat.musik

Hintergrund-Foto: Lucja Romanowska

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