Engin

Da ist sie also: jene dringend benötigte frische Perspektive für den alternativen Indie-Sound, die doch eigentlich so naheliegend ist und immer war. ENGIN fusionieren psychedelischen Pop mit anatolischem Rock und etablieren aus dem Stegreif einen Stil, den es tatsächlich so kein zweites Mal hierzulande gibt. Obwohl die drei herrlich offenen Mannheimer mit „Mesafeler“ (2024) erst ihr zweites Album veröffentlicht haben, hat sich in den hiesigen Feuilletons, in Clubs und auf Festivals landauf landab schnell herumgesprochen, was für ein Glücksfall diese Neuerfindung deutsch-türkischer Popmusik doch wirklich ist.

So eklektisch die musikalischen Einflüsse, so vielseitig und ehrlich sind auch die Texte, in denen Sänger Engin Devekiran Entfremdung und Versöhnung, Schönheit und Schmutz, das ganze tragikomische Leben zwischen den Kulturräumen thematisiert, als gäbe es ein Morgen. Und in diesen beiden Kulturräumen sind ENGIN auch live zuhause – mit großem Erfolg tourten sie in Deutschland und in der Türkei. Das groovt höllisch, das hat eine Energie, die auch den bräsigsten Hintern zum Tanzen bringt, das lässt Augenzwinkern und Ernst zu, pendelt zwischen Melancholie und Brachialität, ist Indie-Pop, lässt in Spurenelementen aber auch Querverweise sowohl zu Seventies-Psych-Rock, als auch zu Desert-Beat erkennen. Engin bieten ein im besten Sinne mitreißendes Konzerterlebnis. Eine Band, die ganz Großes vor sich hat.

(Foto: Annika Yanura)

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Hintergrund-Foto: Lucja Romanowska

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